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Test: Toontrack Superior Drummer 3 – Drum-Software

Schon in Version 2 gehörte Superior Drummer zu den klanglich besten und vielseitigsten Softwareprodukten für die digitale Schlagzeugreproduktion. Nach jahrelanger Arbeit stellt der schwedische Branchenprimus nun die neue Version in Form eines kompletten Rundumschlags vor, der zweifelsfrei neue Maßstäbe setzt.Superior Drummer 3 ist ein Produkt der Superlative: Mit über 230 GB Samples für sieben Drumkits und etwa 1.600 MIDI-Grooves beinhaltet die Library mehr als zehnmal so viele Daten wie die Vorgängerversion. Gleichzeitig ist SD 3 kompatibel zu allen SDX- und EZX-Librarys.

Toontrack Superior Drummer 3
Toontrack Superior Drummer 3

Auch sonst wartet das Update mit beindruckenden Fakten auf, denn die Aufnahmen fanden in den renommierten Galaxy-Studios in Mol (Belgien) statt, das sich neben seiner überragenden technischen Ausstattung durch eine einzigartige Entkopplung des Aufnahmeraumes auszeichnet. Für die Produktion war George Massenburg höchstpersönlich zuständig, der kaum einer weiteren Vorstellung bedarf. Hinter den Drumkits saß der studierte Schlagzeuger und Toontrack-Produktspezialist Norman Garschke, der hier eine wahre Mammutaufgabe beim Sampling und Einspielen der Grooves mit Bravour bewältigte.

Ausstattung

Superior Drummer 3 hat eine umfassende Politur erhalten. Die Bedienoberfläche wirkt aufgeräumt und modern und ist zudem nun frei skalierbar. Geboten werden die vier Hauptbereiche Drums (Drumkit-Konfiguration), Grooves (MIDI-Patterns), Mixer und der Drum-Replacer Tracker (siehe Kasten), zwischen denen umgeschaltet werden kann, die aber auch, je nach Bildschirmplatz, gleichzeitig genutzt werden können. In einigen Bereichen wird die Darstellung in der Folge wiederum unterteilt, etwa um über einen Browser selektierte Grooves in den Arrangementbereich zu ziehen oder diese über einen ebenfalls neuen Grid-Editor zu verändern. Beginnen wir beim Sound …

Toontrack
Eine immense Anzahl an Drums wurde für Toontracks Superior Drummer 3 in zahlreichen Konfigurationen aufgenommen

Drums

Die Auswahl umfasst Drumkits von Ayotte, Gretsch, Pearl, Premier, Ludwig und Yamaha, die um weitere Trommeln und Becken ergänzt werden. So kommt SD 3 auf 25 Snares und 16 Bassdrums, die in 35 beziehungsweise 27 Konfigurationen aufgezeichnet wurden. Bei einer einheitlichen Mikrofonierung wurden hierzu verschiedene Felle, Stimmungen, Dämpfungstechniken und Schlagwerkzeuge (Sticks, Rods, Brushes, Mallets, Beater) eingesetzt. Die hohe Anzahl verfügbarer Mikrofonierungen macht SD 3 so einzigartig: Für die neuen Kits stehen drei Bassdrum-, zwei Snare- und einzelne Tom- und Hi-Hat-Mikrofone bereit. Hinzu kommen Overheads mit dynamischen und Kondensatormikrofonen, drei Ambientkanäle sowie eine Surroundkonfiguration mit Mikrofonen für Front L/R, Center, Surround L/R, Front Height, Rear Height und Rear Height Wide. Damit bricht SD 3 alle Rekorde und ist selbst für Surroundproduktionen in 11.x vorbereitet. Um Missverständnissen vorzubeugen: Surround ist keine Voraussetzung. Wer zweikanalig arbeitet, hat schlicht sagenhafte 19 Raummikrofone im Zugriff! Sollten noch Klangwünsche verbleiben, lassen sich die Drumsets nun nach Belieben erweitern. Sounds lassen sich kitübergreifend tauschen und aus SDX- und EZX-Erweiterungen ergänzen. Selbst Samples lassen sich per Drag-and-drop hinzufügen oder sogar als Multisamples anlegen. Hinzu kommen 350 von Toontrack-Mitbegründer Mattias Eklund erstellte elektronische Drumsounds (Einzelsamples), die sich aus etlichen klassischen und modernen Klangerzeugern rekrutieren. Neu ist auch die Möglichkeit, Instrumente schon an dieser Stelle einfach zu doppeln. So ergeben sich neben akustischen auch hybride oder rein elektronische EDM-Klänge.

Toontrack
Der Mixer enthält 35 Effekte, die in Zusammenarbeit mit Overloud entstanden sind

Mixer

Zentrales Element der Klangformung ist das Mischpult, dessen Ausstattung mit den besten DAWs konkurriert. Die Kanalzüge pro Mikrofonkanal bieten variable Routingmöglichkeiten in Form von Auxwegen und Bussen, eine ausgangsseitige Unterstützung bis 11.x sowie 32 mögliche Wege in die DAW. Aufgemotzt hat Toontrack die virtuelle Konsole durch 35 neue Effekte, die in Kooperation mit Overloud entstanden. Das Resultat ist eine hochwertige Auswahl von Equalizern, Dynamikwerkzeugen, Modulationseffekten, Delays, Reverb, Verzerrern und Kreativwerkzeugen – von simulierten Klassikern bis hin zu modernen eigenständigen Werkzeugen, alles einzeln und übergreifend speicherbar. Dank einer umfassenden Presetauswahl erhält man jede Menge Startpunkte für Eigenkreationen und überragend schnelle Ergebnisse. Selbst, wenn sich externe Plug-ins nicht integrieren lassen, sollte sich nahezu jede tontechnische Aufgabe im Schlagzeugbereich bewältigen lassen. Wenn nicht, lässt sich dies durch das Routing in die DAW erledigen. Der Verbleib im Drummixer ist jedoch aufgrund der vollen Kontrolle über die Übersprechungen, die sich pro Instrument für die jeweils anderen Kanäle aktivieren und pegeln lassen, von Vorteil. Wer je eine Schlagzeugaufnahme gemacht hat, wird spätestens hier glücklich seufzen, denn hiermit ist SD 3 in der Mischung jeder Multitrackaufnahme klar überlegen. Der Mixer lässt sich weitgehend wie die Konsole einer DAW bedienen. Toontrack hat die Bedienoberfläche übersichtlich und konfigurierbar gestaltet. Dazu lassen sich mehrere Regler simultan bewegen oder Plug-ins auf mehreren Kanälen zeitgleich einfügen. Großartig sind die 100 neuen Macros, mit denen sich etliche Parameter gemeinsam steuern lassen. Hier verbirgt sich höchstes Kreativpotenzial: Ein Regler könnte etwa gleichzeitig die Stimmung der Kick absenken und gegenläufig mit anderer Intensität der Raumanteil eines Mikrofons heraufregeln und dazu den Kompressor im Insert einschalten. Noch besser: Diese Macros lassen sich sogar über beliebige MIDI-Controller fernsteuern.

Toontrack
Mitgeliefert werden über 1.600 von Toontrack-Spezialist Norman Garschke eingespielte MIDI-Grooves

Grooves

Mit über 1.600 MIDI-Grooves und -Fills erweckt Norman Garschke SD 3 unmittelbar zum Leben und deckt dabei etliche Genres von Jazz über Pop/Rock bis zu clubtauglichen Stilen souverän ab. Dank Browser, Attributvergabe und der aus EZdrummer 2 bekannten genialen Tap2Find-Funktion gelangt man schnell zum gewünschten Pattern und kann dieses im integrierten Arranger direkt zu einem vollständigen Playback zusammenbauen. Neben intelligenten Funktionen der Sample-Engine, bei der man etwa die Begleitung vom Ridebecken der Kit-Darstellung auf die Hi-Hat ziehen kann, lassen sich punktelle Änderungen im Stile einer DAW nun komfortabel über einen neuen vollwertigen Grid Editor erledigen. Per Drag-and-drop lassen sich Grooves oder ganze Songideen schließlich als MIDI- oder Audio-Daten in eine DAW exportieren.

Superior Drummer 3 in der Praxis

Toontrack hat sich mit der Bedienbarkeit von SD 3 sichtbar Mühe gegeben. Es ist gelungen, den beachtlichen Funktionsumfang, der durchaus eine Phase der Einarbeitung erfordert, in der Praxis sinnvoll nutzbar zu machen und eine effiziente Arbeitsumgebung zu schaffen. Die Bedienoberfläche ist übersichtlich, skalierbar und folgt den typischen Arbeitsabläufen. Drums, Mixer, Grooves und Tracker entpuppen sich als sinnvolle Bereiche mit jeweils maßgeschneiderter Funktionalität. Von der Wahl und Konfiguration des Drumkits, über die passenden Grooves bis hin zur grenzenlosen Mischung ist der Weg geradlinig und bietet dennoch etliche kreative Möglichkeiten. Ergänzend gestattet der Tracker eine effektive Verschmelzung mit realen Tonaufnahmen. Denn bei allem Komfort will sicher niemand künftig auf echte Schlagzeuger verzichten! Gleichzeitig erfeut uns SD 3 mit seinem Äußeren, was sich zuallerst in der fotorealistischen Darstellung der Drumkits zeigt, die man bis hin zu den SDX-Librarys erstellt hat. SD 3 bietet trotz tiefgreifender Veränderungen eine Presetkompatibilität zur Vorgängerversion und kann sogar alte Projekte importieren. Die neuen Effektalgorithmen wurden hier nach Kräften für eine möglichst hohe Kompatibilität ausgelegt. Mehr kann man kaum erwarten! Schließlich möchte ich noch aus einer andereren Perspektive auf das Produkt blicken: Auf der Basis erstklassig mikrofonierter Drumikits kann man über eine große Konsole und etliche Effekte den Schlagzeugsound von Grund auf und in jede Richtung gestalten. Hier verbirgt sich unschätzbares Lernpozential für jeden Tonschaffenden, zumal man dank beindruckender Presets auch noch sehen und hören kann, wie namhafte Spezialisten wie Bob Rock, Andy Sneap, Richard Devine und natürlich George Massenburg ihre Werkzeuge zum Einsatz bringen.

Toontrack
Toontrack

Drum-Replacement mit Tracker

Nachdem Toontrack mit dem Drumtracker vor einigen Jahren bereits ein Produkt zum Thema Drum-Replacement vorgestellt hatte, geht der Hersteller nun einen anderen Weg und implementiert eine entsprechende Funktion direkt in Superior Drummer 3. Konzipiert ist der Tracker für die Analyse von Schlagzeug-Einzelspuren, die nach einer Offline-Analyse als editierbare MIDI-Daten die internen Sounds der Software triggern. Die Umsetzung ist gelungen, denn schon beim Import erahnt Superior Drummer anhand des Spurnamens oder des gespielten Musters, ob es sich um Bassdrum, Snare oder Toms handelt. Und weil das keinesfalls banal ist, hat man nach eigenen Angaben mithilfe künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen knapp 1,4 Millionen analysierter Aufnahmen diese Aufgabe so gut wie möglich gelöst. Tatsächlich sind die Resultate erstaunlich gut und bilden eine gute Basis für die weitere Editierung, die in umfassenden Maßen über sinnvolle Hilfsfunktionen zur Soundidentifikation, zur Vermeidung fehlerhafter Trigger und zur Tempoerkennung erfolgen kann. Zweifelsfrei spielt SD 3 damit auch in dieser Kategorie ab sofort an vorderster Position mit.

Klang

Superior Drummer 3 klingt schlicht und einfach überwältigend! Die Möglichkeiten sind so umfassend, dass man abseits erstklassiger Samplequalität (24 Bit/44,1 kHz), der Drumkits und des Aufnahmeraums kaum von einem spezifischen Klangbild sprechen kann. Vielmehr lässt sich der Sound in nahezu jede Richtung formen. Im Bereich akustischer Schlagzeugsounds gelingt es Toontrack, seine marktführende Position zu untermauern. In Kombination mit den etlichen Erweiterungen dürfte sich dabei jeder Geschmack bestens bedienen lassen – von traditionellem Jazz über Perkussions bis hin zu beinharten Metalgenres, mit Ausnahme orchestraler Klänge. Bei elektronischen und hybriden Klängen gewinnt SD 3 deutlich an Relevanz. Beginnend bei Reverse- und Offseteffekten und dedizierten Hüllkurven für die Tonhöhe und Lautstärke der einzelnen Instrumente über das neue Layering bis hin zu massiven Manipulationen im Mixer durch die umfassende Effektaustattung: Hier verbergen sich unendliche Möglichkeiten der Soundoptimierung und -manipulation! Dazu eröffnen sich dank der zahlreichen Mikrofonkanäle und Justierungen möglicher Übersprechungen uferlose Optionen zur Defintion der Räumlichkeit bis hin zum Surroundsound für den nächsten Hollywood-Blockbuster. Erwartungsgemäß bezahlt man diesen Genuß mit hohem Speicherbarf. Je nach Drumkit, aktivierten Mikrofonierungen und Spielweisen landet man bei deutlich mehr als einem Gigabyte RAM. Ein aktueller Rechner mit SSD für das Sample-Streaming sollte also bereitstehen – das ist heute allerdings kein besonderer Luxus mehr.

FAZIT

Superior Drummer 3 setzt im Bereich der Schlagzeug-Software neue Maßstäbe. Mit einem Preis von 349 Euro verfügt Toontracks neuestes Werk über ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis, denn hier überzeugt nicht nur die Menge der Samples, sondern das Gesamtkonzept – von der Bedienung über die Austattung mit Mixereffekten, jeder Menge Mikrofonierungen, möglichem Drum-Replacement und zahlreichen Grooves. Hinzu kommen mit der Aufnahme in den Galaxy Studios und der Produktion durch George Massenburg schlagende Argumente, die Superior Drummer 3 an die Spitze aller virtuellen Schlagzeuger hieven. Mein heißer Tipp für den Herbst und eine Pflichtanschaffung für alle Besitzer der Vorversion. Und selbst Nutzer von EZdrummer 2 sollten sich stark überlegen, für 269 Euro umzusteigen! Übrigens: Wer den Installationsaufwand scheut, kann bei Toontrack auch gleich die passende spielfertige externe SSD-Festplatte erwerben.

Toontrack Superior Drummer 3
Preis (UVP):
349 EUR (Superior Drummer 3)
ab 179 EUR (Upgrades)
199 EUR (SSD-Festplatte)
System:
Win, Mac OS
VST2, AU, AAX, standalone
Pro/Kontra:
+ exzellente Klangqualität
+ bahnbrechende Ausstattung an Raummikrofonen
+ neuer Grid-Editor
+ integriertes Drum-Replacement
+ günstiger Preis

Tags: Software, Plugin

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